Einen Tag, nachdem ich ein Zitat von Oskar Lafontaine ins Weblog kopierte (mit dem er Lauterbach als Corona-Heulboje bezeichnete), teilte mir Google, auf dessen Server mein Blog lag, mit, dass von jetzt an dieser und kein kommender Eintrag mehr im Google-Index (die Google-Suche) gelistet werde. Das Blog war somit zwar nicht gelöscht worden, aber es wurde unauffindbar. Das nennt sich "Shaddow-Ban".

Um ein Haar hatte ich nach 25+ Jahren als Ungeimpfter meine Arbeitsstelle verloren. Auf dem Gipfel der Corona-Hysterie wurde der Arbeitgeber gezwungen, die "3G-Regel" durchzusetzen, was für mich faktisch das Ende meiner Beschäftigung bedeutet hätte. Über Wochen hinweg erwartete ich voller Sorge den Telefonanruf meiner Chefin, in der sie mich vor die Wahl stellen würde, impfen lassen oder nicht. Sie war eine hundertprozentige Impfbefürworterin und hatte kaum Verständnis für Verweigerer. Dann klingelte das Telefon. Es sei soweit, wie habe ich mich entschieden?, wollte sie wissen. Ich bot ihr meine Kündigung an.

Dass es nicht dazu kam, ist einzig dieser couragierten Chefin zu verdanken, die sich nämlich nicht vom Staat erpressen lassen wollte und meine Kündigung ablehnte. Unter Inkaufnahme eines enormen persönlichen, organisatorischen sowie finanziellen Aufwands ihrerseits erschuf sie für mich als einzigen Ungeimpften in der Firma eine individuelle gesetzeskonforme Lösung, die Auflagen zu erfüllen. Heute würde ich ohne den Mut und das Engagement dieser Frau vielleicht unter einer Brücke hausen, deshalb auch an dieser Stelle noch mal von Herzen ein Dankeschön dafür. 2020 und 2021 bedeuteten für mich Jahre der Furcht. Aber auch den Glauben an die Mitmenschen. Erholung und kurze Urlaube des Vergessens fand ich zu jener Zeit im Raumspalt des Schreibens - auch wenn ich es als "Kraftvergeudung" betitele, es war ein Gewinn.